hr-iNFO Büchercheck: Rom, Villa Massimo von Hanns-Josef Ortheil
Der Schriftsteller Hanns-Josef Ortheil liebt Rom. Dort spielen viele seiner Romane. Gerade ist sein neues Werk erschienen: „Rom, Villa Massimo“. Er selbst war dort Stipendiat und kennt all das, wovon er erzählt ganz genau. hr-iNFO Büchercheckerin Sylvia Schwab hat den Roman gelesen.
Worum geht es?
Ein junger Lyriker mit Namen Peter Ka bekommt ein einjähriges Stipendium für die Villa Massimo in Rom. Er ist skurril, lebt für die Lyrik, schreibt allerdings kaum etwas.
Wie ist es geschrieben?
Ortheil erzählt wie immer sehr geschliffen, fast elegant, in sehr schönen Bildern. Die ganz unterschiedlichen Künstlerpersönlichkeiten in der Villa schildert er allerdings mit süffisantem Unterton. Ortheil bietet seinen Lesern übrigens auch ein ironisches Selbstportrait:
„Am häufigsten begegnet er dem dicken Romancier aus Studio Zwei. Dann muss er sich mindestens eine halbe Stunde mit dem meist etwas wichtigtuerischen Gesellen unterhalten. Männer, die dicke Romane schreiben, reden oft ununterbrochen nicht von diesen Romanen, wohl aber von den breit angelegten Vorarbeiten des Romaneschreibens.“
Wie gefällt es?
Es ist ein unterhaltender Roman. Lustvoll und sinnlich geschrieben. Ab der Mitte hat Peter Kas Geschichte allerdings ein paar Längen. Vielleicht hätte der junge Lyriker doch schon nach einem halben Jahr wieder nach Hause reisen sollen. Aber dann wäre aus ihm vielleicht kein bedeutender Schriftsteller geworden.
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